Cube Berlin

Nun steht er da, der Solitär aus Glas mit seinem intelligenten Innenleben. Am 18. Februar ist das „Cube Berlin“ eröffnet worden.

Errichtet wurde es vom dänischen Architekturbüro 3XN auf dem Washingtonplatz in direkter Nachbarschaft zum Hauptbahnhof. Berlins Senatsbaudirektorin Regula Lüscher ist voll des Lobes, für das von dem österreichischen Entwickler CA Immo für 100 Millionen Euro realisierten Bürogebäude: „Die markante Glasfassade und die durchlässige Erdgeschosszone bereichern den öffentlichen Raum, gleichzeitig wird der Washingtonplatz städtebaulich komplettiert.“ Dort hat CA Immo bereits in den Vorjahren gebaut: das John F. Kennedy-Haus und das Intercity-Hotel.

Das "Cube" ist übrigens schon vor Baubeginn 2017 an den milliardenschweren US-Investor Nuveen Real Estate veräußert und vor der Fertigstellung komplett vermietet worden. Die ersten Büromieter werden im März einziehen. Mieter sind unter anderem eine Anwaltskanzlei, die Deutsche Bahn, ein Softwareunternehmen, eine PR-Agentur, das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Gallup und eine Coffeeshop-Kette. Sie wird als Generalmieter die rund 1000 Quadratmeter für Gastronomie im Erdgeschoss betreiben. Durch Untervermietung soll ein marktplatzähnliches, abwechslungsreiches gastronomische Angebot geschaffen werden.

Der elfgeschossige Würfel mit einer Seitenlänge von 42,5 Metern und einer Tiefgarage für 98 Autos sticht hervor nicht allein durch seine kaleidoskopartige Außenhaut, seine aufgefaltete Fassade oder die Dachterrasse, die nur für Büromieter zugänglich ist. Ebenso interessant ist das Innenleben. „Wir haben mit dem ‚Cube Berlin‘ auch technisch innovatives Neuland betreten”, sagt Matthias Schmidt, Geschäftsführer der CA Immo Deutschland GmbH.

Das Gebäude ist volldigitalisiert und wird von einer Art selbstlernenden „Hirn“ gesteuert, das an HAL 9000 aus Stanley Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum" erinnert. Es wertet alle Daten aus der Umwelt wie aus dem Verhalten, den Gewohnheiten, Vorlieben und Bedürfnissen der Mieter aus, die ihm über Sensoren geliefert werden. Vor Hackerangriffen soll der "Cube" geschützt sein. Bedient werden das „Hirn“ und seine Funktionen wie beispielsweise die Steuerung von Fahrstuhl, Licht, Raumklima oder Jalousien via Smartphone und App.

Bei der Erarbeitungen des Digitalisierungskonzepts hat CA Immob maßgeblich mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen zusammengearbeitet. Die Entwicklung der zentralen Steuerungssoftware lag in den Händen des hessischen Startup-Unternehmens Thing Technologies.

 

Berliner Woche vom 20.02.2020